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Dokumentarfilm
2017
/
6min
AT
Regie: Christoph Schwarz
Drehbuch: Christoph Schwarz
Kamera: Christoph Schwarz
Schnitt: Christoph Schwarz
Der logistisch anspruchsvolle Umzug der notgalerie (eine verlassene Holzkirche in der Nähe der Wiener Lobau, die seit 2015 vom Künstler Reinhold Zisser als Ausstellungsraum bespielt wird) vom Ulanenweg in die Seestadt Aspern im Sommer 2017 wird von Christoph Schwarz zur Selbstinszenierung als Kontrollinstanz genützt: leicht zugängliche Bauteile wurden von Schwarz während des Abbaus am Ulanenweg mit Bleistift durchnummeriert und nach erfolgtem Aufbau in der Seestadt wieder aufgesucht und ausradiert. In einer Videoinstallation auf zwei Monitoren werden diese Kontrollgänge an den beiden Orten „Ulanenweg“ und „Seestadt“ synchronisiert abgespielt. Aus dem Off konfabuliert Schwarz über sein Verständnis von „Controlling“ und misst seiner Rolle bei den Ab- und Aufbauarbeiten eine hohe Bedeutung zu- die von seinem dilettantisch anmutenden Beschriftungssystem natürlich nie erfüllt werden kann, und auf dem landläufigen Mißverständnis von „Controlling“ beruhen. Der Titel der Performance ist dabei direkt dem Offtext aus Schwarz‘ aktuellem Film „CSL“ („Die Christoph-Schwarz-Loge“) entnommen, wo er eine gänzlich andere Bedeutung hat, und wird nun als Selbstappropriation als Ausgangspunkt für das nächste Projekt weiterverwendet.
Was macht man, wenn man zu gerne Teil eines Kunstprojekts wäre, aber die dafür notwendigen handwerklichen Skills nicht mitbringt? Man erfindet einfach einen neuen Posten innerhalb der Projekthierarchie, nennt das dann „Controlling“, und hat einen Grund, auch dabei zu sein und sich gebraucht und wichtig zu fühlen. Ist das nur eine weitere Spielart von Christoph Schwarz bekannter Videopraxis der launigen Mockumentary, oder liegt hinter der traurigen Figur des selbsternannten Revisors eine Überlegung verborgen, die auf eine große Herausforderung der post-industriellen Gesellschaft verweist? Werden wir in Zukunft nicht auch jede Menge neuer (unnötiger?) Jobs erfinden müssen, die möglichweise nur dazu dienen, das Selbstwertgefühl der vermeintlich Arbeitenden zu erhalten? (Daniel Bleninger)
Was macht man, wenn man zu gerne Teil eines Kunstprojekts wäre, aber die dafür notwendigen handwerklichen Skills nicht mitbringt? Man erfindet einfach einen neuen Posten innerhalb der Projekthierarchie, nennt das dann „Controlling“, und hat einen Grund, auch dabei zu sein und sich gebraucht und wichtig zu fühlen. Ist das nur eine weitere Spielart von Christoph Schwarz bekannter Videopraxis der launigen Mockumentary, oder liegt hinter der traurigen Figur des selbsternannten Revisors eine Überlegung verborgen, die auf eine große Herausforderung der post-industriellen Gesellschaft verweist? Werden wir in Zukunft nicht auch jede Menge neuer (unnötiger?) Jobs erfinden müssen, die möglichweise nur dazu dienen, das Selbstwertgefühl der vermeintlich Arbeitenden zu erhalten? (Daniel Bleninger)